Das Pferdeforum

[Natimoni]

Heute morgen um halb 10 mußten wir unsere liebe Hündin Mandy in ein besseres Leben ohne Schmerzen und Qual verabschieden.

Sie ist am Sonntag 13 Jahre alt geworden. Seit dem 29.12. wußten wir, daß Mandy Knochenkrebs hat und deshalb vorne links gelahmt hat. Ursprünglich war sie auf Arthrose behandelt worden, aber da Spritzen, Tabletten und Zusatzfutter nach 4 Wochen noch kaum Wirkung zeigten, wurde sie auf unseren Wunsch hin geröntgt, was den neuen Befund brachte. Die Zusatzfutter und Medikamente wurden, bis auf ihre Herztabletten, die sie seit ca. 1 Jahr bekam, abgesetzt, dafür sollten wir ihr nach Bedarf Schmerzmittel geben. In der 2. Hälfte der letzten Woche lief sie so gut, daß wir die Schmerzmittelgabe reduzierten und schließlich ganz wegließen. Wir freuten uns über die wiedergewonnene Lebensqualität zu ihrem Geburtstag. Gestern morgen ist sie meinem LG beim Spaziergang zusammengebrochen und hat einen ca. 2minütigen Krampfanfall gehabt. Er hat sie dann in einer Decke mit Hilfe seines zufällig in der Nähe arbeitenden Mitarbeiters ins Haus getragen und mich - ich war bei Lady im Stall - angerufen. Als ich mittags zuhause war, schien sie wieder ganz normal zu sein. Wir haben dann aber trotzdem beschlossen, abends noch mit ihr zur TÄin zu fahren. Ich mußte vorher allerdings noch 2 Reitstunden im Verein machen und Norbert hatte noch KG. Als er wieder zuhause war, hatte sie um halb 5 den 2. Anfall. Als ich dann kam, sind wir sofort zur TÄin gefahren. Sie hat sie untersucht und Herzrhythmusstörungen festgestellt. Zu den Anfällen sagte sie, daß es höchst untypisch sei, daß ein Hund in diesem Alter eine Epilepsie entwickelt, meist passiert das im Alter zwischen 7 und 9 oder noch früher. Sie hat uns dann noch Medikamente mitgegeben, die einerseits das Herz unterstützen sollten und andererseits gegen die Krämpfe wirken sollten. Ich habe ihr dann gleich, als wir wieder zuhause waren, die Medikamente verabreicht. Um halb 10 hatte sie den 3. Anfall. Das war der erste, den ich selber gesehen habe. Mein Gott, so schrecklich! Ich habe dann beschlossen, daß ich im Wohnzimmer schlafe, wenn in der Nacht etwas ist. Um halb 1 kam der 4. und um 4 Uhr der 5. Anfall. Jedesmal hat sie etwa 2 min gekrampft, dabei den Inhalt von Blase und Darm entleert, Schaum vor der Schnauze gehabt. Ich hatte immer noch gehofft, daß die Medikamente irgendeine Wirkung zeigen. Nach den Anfällen war sie ca. eine Stunde lang sehr desorientiert, ist ruhelos hin und her gewandert und hat von mal zu mal mehr getaumelt. Um halb 7 habe ich dann Norbert und meine Söhne geweckt. Ich habe meinen Söhnen gesagt, daß ich sofort um 8 bei der TÄin anrufen würde und daß es möglich ist, daß wir heute noch Mandy einschläfern lassen müßten. Mein Großer wollte gern dabeisein (ein Küßchen dafür, Christian), Matthias wußte nicht so recht (auch dafür ein Küßchen, Matthias). Aber beide haben sich um halb 8 sehr intensiv von Mandy verabschiedet, die zu dem Zeitpunkt schlief. Dann wollte ich ihr kurz vor 8 ihre Herztablette geben, Norbert war grad ins Bad gegangen. Sie war schon wieder auf dem Weg aus der Küche, ich habe sie gerufen: "Komm, Mandy, es gibt Lecker!" Sie dreht sich um und steht genau in der Küchentür, da brechen ihr die Hinterbeine weg, sie fällt auf die Seite und krampft wieder, so stark, daß der Urin und der Kot richtig hinten rausspritzen.
Ich hab nur daneben stehen können! Als der Anfall vorbei war, hab ich unser Mädchen sauber gemacht, den Flur und die Küche gesäubert und die TÄin angerufen. Wir sind dann um kurz nach 9 in die Praxis gefahren. Eigentlich hatte ich vorher mit der TÄin abgesprochen, daß, wenn der Zeitpunkt kommt, sie zu uns nach Hause kommt, weil Mandy nie gern in die Praxis gegangen ist. Aber sie darf das tote Tier nicht mitnehmen, und bei der jetzigen Witterung können wir Mandy auch nicht bei uns im Garten beerdigen. So sind wir dann doch in die Praxis gefahren. Aber sie hat sich nicht gesträubt wie sonst, vielleicht hat sie gespürt, daß ihr niemand etwas Böses will. Ich hab mich gleich auf den Boden gesetzt, sie hat sich neben mich gelegt. Sie ist friedlich auf meinem Schoß eingeschlafen, gestreichelt von Norbert und mir. Wenn wir das hätten voraussehen können, hätten wir ihr die letzten 24 Stunden gern erspart, aber so haben wir dem Leiden so schnell wie möglich ein Ende gemacht. Das hatte sie verdient! Wir haben fast 8 Jahre, wundervolle Jahre, mit ihr verbringen dürfen!
Mandy, du hast unser Leben mit deiner Persönlichkeit, deinem Sanftmut und deiner Lebensfreude bis zum Schluß bereichert! Wir sind so glücklich, daß der Zufall uns zusammengeführt hat, als du ja schon 5 Jahre alt warst. Du warst der Inbegriff eines wohlerzogenen und doch charakterstarken Hundes, der seinen Menschen immer nur Freude gemacht hat. Wir haben immer gesagt, du wärst der perfekte Therapiehund, um Menschen die Angst vor Hunden zu nehmen, so ruhig und ausgeglichen und sanftmütig warst du zu deinen Mit-Lebewesen, seien es Menschen, Hunde, Hasen, Meerschweinchen oder sonstiges Getier. Nur bei Katzen konntest du dich nicht zur Sanftmut überwinden, das lag aber an einem Jugenderlebnis. Bei diesen Mitgeschöpfen hast du dich aber zumindest gleichgültig gezeigt. Du warst nie aggressiv oder hast dich aufgedrängt oder in den Vordergrund gespielt. Du warst ein perfekter Begleithund, ob in der Stadt, bei Spaziergängen, bei Lokalbesuchen, niemals hast du dich daneben benommen! Du bist und bleibst unser "Seelchen"! So werden wir dich in unseren Herzen behalten.

[Schnulli]

Habe Pipi inne Augen ......
Fühl' Dich feste gedrückt, Renate! Eure Mandy hatte ein tolles Leben bei Euch und Ihr habt alles in ihrem Sinne entschieden, grämt Euch nicht. Die Trauer ist sicherlich groß, aber versucht Euch an all die schönen Momente mit ihr zu erinnern.

[Natimoni]

Das tun wir ganz gewiss, Ilka!
Ich habe gerade eine Stunde hier am Computer gesessen und mir Fotos von Mandy angeschaut. Ein paar habe ich in ein Foto-Album bei web.de eingestellt, das könnt ihr euch hier anschauen.
www.fotos.web.de/renate.wegener/In_memoriam_Mandy

Hab immer wieder geweint, als ich die Fotos von Mandy angeschaut hab. Sie hat sich vor allem, als wir Laika zu uns nahmen, als absoluter Charakterhund erwiesen. Die ersten drei Tage, als wir die Kleine hatten, hat sie sie ignoriert, so nach dem Motto, die ist bestimmt nur zu Besuch und geht bald wieder. Als sie merkte, daß die Kleine nicht wieder gehen würde, hat sie ihr großes Herz geöffnet und war eine liebevolle, aber auch strenge und sehr geduldige "Ersatzmama". Sie hat uns auch viel Erziehungsarbeit abgenommen, so daß Laika zu einem hundertprozentig sozialisierten, gutmütigen Hund herangewachsen ist.
Wenn ich wieder kann, werde ich nach weiteren Fotos schauen und ins Album einstellen. Damit auch ihr sehen könnt, welche Freude wir an unserer tollen Mandy hatten!