Anne, das mit dem Laufen am Morgen ist fast aus Trotz und Not entstanden.
Mein Mann predigt mir seit Jahren, wieviel glücklicher wir doch wären, würden wir gemeinsamen Sport betreiben. Reiten zählt da für ihn irgendwie nicht, oder er hat das gemeinsame Hobby übersehen.
Da er beruflich viel unterwegs ist, und oftmals zwar große Töne schwingt, die Realisierung dieser aber nicht wirklich Veränderung bringt, habe ich ihn eines Morgens um 6 geweckt und getrötet "AUFSTEHEN! FRÜHSPORT!". Er konnte nicht anders - er musste mit.
Und irgendwie hat es uns dann doch gut gefallen, allen beiden. Weil wir wirklich wenig gemeinsame Zeit in Ruhe haben, im hektischen Alltag. Und dieses gemeinsame Trotteln am Morgen doch irgendwie gut ist.
Zudem habe ich auf Grund eines klitzekleinen Gen-Defektes im Sommer bzw. bei Hitze und bei langem Sitzen Probleme mit angeschwollenen Beinen. Laufe ich, bevor ich ins Büro fahre, halte ich dieses nervige Problem sehr gut in Schach. Es ist inzwischen soweit untersucht, dass ich weiß, dass es keine Venengeschichte ist, kein wirkliches medizinisches Problem, aber nervig und sehr unangenehm ist es halt doch.
So ist das Laufen hier für mich ein bisschen auch Therapie geworden, und durch die sehr schnell und konstant eintretende Besserung bin ich auch gut motiviert gewesen. Die positiven Auswirkungen auf den gesamten Körper waren auch sehr schnell zu spüren, von daher hat es mich auch bei der Eitelkeit gepackt.
Ja, ich weiß, dass es viele Volksläufe hier auch inzwischen für's Walken gibt. Aber ich bin überhaupt nicht so der Wettkampftyp. Hatte trotzdem mit dem Gedanken gespielt, den hiesigen Silvesterlauf mitzumachen.
Leider war ich dann im Dezember von einigen Erkrankungen gebeutelt, so dass ich nicht regelmäßig gelaufen bin und dann auch nicht den Silvesterlauf-Verlierer geben wollte. Vielleicht im nächsten Jahr.