Di 8. Jul 2008, 07:20
Guten Morgen,
diese Problematik ist mir nur zu gut bekannt. Zu dem Hof, den wir teilweise übernommen haben, gehören rund 3 Hektar Weidefläche, wovon fast ein Drittel anderweitig verpachtet ist (kenn jemand Highlandrinder?) - m.E. mit Zufüttern und vernünftigen Weidemanagement ist das mit meinen 2 1/2 (und später 3 1/2) Happeln hinzukriegen.
Sollten wir das Geld für den Reitplatzbau nächstes Jahr zusammen haben, besteht die Aussicht, in der Nachbarschaft noch eine Weidefläche von etwa 2.000 m² dazu zu pachten.
Aber zurück zu Thema: Als wir die Koppeln übernahmen, sahen die recht gut aus - soweit ich das einschätzen konnte - d.h. "hoch" und "grün". Also feste die Happeln drauf. Nach ca. 3 Wochen und dem x-ten Wechsel von Weide zu Weide, stellten wir fest, dass die Flächen aufgrund der jahrelangen Unnutzung zwar oben grün waren, alles, was unter 10 cm Wuchshöhe war, frassen meine Pferde aber nicht, weil es total hart, vergilbt und verfilzt war. Die größte Koppel hatten wir zu allem Unglück auch noch von der AGRAM mähen und zu Heu verarbeiten lassen... dann kamen fast 3 Wochen ohne Regen und wir hatten relativ schnell ein Grasproblem. Da war guter Rat teuer!
Ich kann mich noch gut an das Jahr 2004 erinnern, als ich meine Pferde noch in Nechen hatte und vor den gleichen Problemen stand: eigentlich zu wenig Weideflächen, hungrige Pferde und kein Regen. Damals gab es dann nicht mal mehr Heu zu kaufen, weil alle zufütterten.
Dieses Problem habe ich zum Glück eher registriert und sofort nen Vorrat angelegt.
Mittlerweile verhält es sich so: Meine Pferde haben eine Koppel (die nun unterdessen eher wohl Paddock benannt werden müßte) als Auslauf, wir füttern früh und abends Heu zu und außerdem senst mein Mann täglich morgens ne Ladung Gras von ner anliegenden Wiese (die der Besitzer aufgrund schlechter Erfahrungen leider nicht als Weide geben will).
Ich habe meine Koppeln portioniert und muss nun ebenfalls nachsäen - mit Grassamen aus dem Internet -
www.wildacker.de - und ner "Sämaschine" von Gardena.
Habe gehört, dass Aussäen per Hand recht schwierig ist. Wir werden nicht umackern oder so, wohl aber ne Regenperiode abpassen und eventuell wässern, wenn diese ausbleibt. Walzen ist schon deshalb gut, weil das Saatgut wohl von den Vögeln dann nicht so gefressen wird.
Ich habe von nem Bauern gehört, dass man 2-3 Wochen warten soll, bis die Saat aufgegangen ist, dann kann man auch gleich Düngen (Blaudünger o.ä.), um das Wachstum zu beschleunigen. Allerdings dürfen dann die Pferde für mind. 4 Wochen nicht drauf.
Naja, ich werde in den nächsten Tagen mit der Graszucht loslegen und Euch berichten...