Flexen

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Flexen

Beitragvon walkingdreams » Do 28. Feb 2008, 16:05

Ich hab in letzter Zeit recht viel übers Flexen nachgedacht.

In Paso-Kreisen scheint das Flexen an der Tagesordnung zu sein, bei den Westernreitern wird es meines Wissens nach auch des Öfteren verwendet.
Ich selbst kannte es bisher immer als "Steigbügelküssen im Stehen". Es gibt aber wohl durchaus andere Anwendungsweisen.

Nun stellen sich mir die Fragen: Wie genau funktioniert es? Wie geht man vor? Was muss man beachten? Wie muss es aussehen? Was darf nicht passieren? Was ist das Ziel? Was ist der Outcome?

Irgendjemand Erfahrungen?
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Re: Flexen

Beitragvon Lucie » Do 28. Feb 2008, 16:38

Also bei meiner RL wurde das Ganze nicht als Flexen sondern als Hals pendeln lassen bezeichnet. Scheint aber (zumindest von den Beschreibungen her) das Gleiche zu sein.
Mein Pony neigt dazu sich im Hals fest zu machen bzw. hat grundsätzlich ein Aufmerksamkeitsproblem. Früher gehörte relativ schnell im Verlauf der Reitstunde das Hals pendeln lassen im Schritt zum Programm. Dadurch wurde sie lockerer und auch aufmerksamer - ausserdem wird das "einklinken" verhindert (ok wir sind jetzt linke Hand, dann halte ich Kopf und Hals so).
Im Gelände mache ich das oft, wenn mein Pony mal wieder nur Gas geben will und sich auf die Hand packt. Sie bleibt dann einfach besser bei mir. Die Übung mache ich im Schritt und im Trab. Wie oft und schnell man umstellt, muss man ausprobieren.

Die Übung ist eine Stellung im Hals - keine Biegung im Pferd. Das Pferd soll auch unabhängig von der Stellung geradeaus weitergehen und nicht irgendwie schief bzw. in Ansätzen zu Seitengängen.

Was sonst nicht passieren darf - das Pferd darf sich dabei nicht rausheben und der Reiter darf logischerweise den Kopf des Pferdes nicht einfach rumziehen.

Der Sinn der Übung für mich und mein Pony ist ein Lösungseffekt und wecken der Aufmerksamkeit. Ob das generell so gedacht ist, kann ich dir aber nicht sagen.
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Re: Flexen

Beitragvon Krümel » Do 28. Feb 2008, 19:43

Also ich habe das auch so wie Lucie gelernt. In der Geradeausbewegung sanft den Kopf nach außen, geradeaus, innen, geradeaus stellen.
Das sollte einen lockeren Geradeauslaluf bewirken und auch gegen das Festmachen im Genick arbeiten.

Nicht so viel wie das Steigbügelküssen.
Den tieferen SInn verstehe ich nicht, das sind Biegungen die lieber ein erfahrener Chiropraktiker oder Osteo machen sollte und kein Reiter auf dem Pferd sitzend.
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Re: Flexen

Beitragvon Fee1983 » Sa 1. Mär 2008, 16:59

Ich kenne das auch so wie Lucie und sollte das öfter machen, wenn die Stute mal wieder total steif gewesen ist auf einer Seite und ich mache das immer mal wieder mit ihr und habe dann das Ergebnis, dass sie (auch wenn sie mal wieder wie ein Steiftier aus der Box gekommen ist, bei ihr oft wetterabhängig) ihren Hals plötzlich locker fallen lässt und sich stellen lassen kann. Allerdings habe ich ihren Hals dabei noch nie so gebogen, dass sie meine Steigbügel hätte "küssen" können. Aber wie gesagt, sie ist dann wirklich steif und ich fange dann immer ganz vorsichtig an, da ich ihr nicht weh tun oder gar etwas "kaputt" machen möchte. Sie soll dabei einfach die Chance bekommen, geschmeidiger zu werden und es klappt immer sehr gut. Dieses richtig starke Biegen hat bei ihr eine Osteopathin gemacht und das will ich gar nicht nachmachen...
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Re: Flexen

Beitragvon Sabine » Mi 26. Mär 2008, 12:43

Zum Sinn des Flexens kann ich nur sagen: In Peru wird jedes Reitpferd vor dem Aufsitzen schon in der Art des Longierens auf das Flexen vorbereitet. Das heißt, die Pferde schauen auf Zeichen beim im-Kreis-laufen den Longenführer an und kreuzen mit dem inneren Hinterbein vor dem äußeren HB, die Kruppe wird dabei aus dem Kreisbogen geschoben. Das soll bei den Paso Peruanos, die keinen Trab zeigen, als Gymnastizierung notwendig sein. Daraus ergibt sich, dass die Pferde auch unter dem Reiter später auf leichte Zügelhilfe links und rechts ihren Hals wenden, bis die Nase an die Stiefel stößt. Das wird im Stand abverlangt (meine Pferde können das auch), später bei der Enfrenadura (peruanische Dressur) auch in Bewegung.
Mir hat mal ein Peruaner gesagt, er würde sich nie auf ein Pferd setzen, welches das Flexen nicht gelernt hat. Sozusagen ist das in Peru die Notbremse. Ein Pferd, kann nicht mit Kopf nach hinten gerichtet durchgehen...
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