Das Pferdeforum

[Tigo]

Da wir mit zwei Reitern und drei Pferden immer die Qual der Wahl haben, haben wir im vergangenen Jahr begonnen, beim Spazierengehen immer alle drei mitzunehmen. Das klappte so anstandslos, dass wir irgendwann mal umgestiegen sind auf Reiten mit Handpferd.

Nach diversen gescheiterten Versuchen, was die Kombination angeht - - haben wir jetzt die gute Mischung gefunden. Ich sitze auf Shigon, habe Happy als Handpferd. Da sie auf dem rechten Auge blind ist, ich es einfach logisch finde, habe ich sie auf meiner linken Seite - Shigon und ich gucken quasi für sie mit.

Obwohl sie eigentlich auch mit knapp 24 noch Frau Heißsporn ist, benimmt sie sich als Handpferd ordentlich. Sie bleibt meist mit ihrer Nase auf Höhe von Shigons Schulter. Da sie alle gut auf Stimmkommandos reagieren, geht auch das Bremsen recht gut. Schritt und Trab sind kein Problem, Galopp ist ja nun eh nicht unser Ding (Danke, nein, ich vermisse nichts. ).

Trotzdem es soweit leidlich gut klappt, habe ich noch irgendwie ein Handlingsproblem. Ich nehme Happy an der Trense mit. Erstens, weil ich ihr mit Halfter allein nicht traue *gg*, zweitens weil ich gern eine Schlaufe zum Reinfassen haben möchte, und die bitte auch aus Leder, damit sie im Zweifelsfalle auch reißt, wenn sie mal abhauen und reinlatschen sollte.

Ich habe dann also Shigons Zügel in der rechten Hand, Happys Zügel in der linken. Ich kriege es koordinationstechnisch nicht gebacken, den Zügel von Happy so zu greifen, dass ich auch Shigon mit beiden Händen reiten kann.

Es geht, alles in allem, aber ein bisschen unglücklich finde ich es doch, und wenn wir länger unterwegs sind, ist es auch keine wirklich gemütliche Haltung mehr für mich. Und es ist erstaunlich, wie oft einen irgendwo was juckt, und man dann keine Hand frei hat.

Wer reitet noch mit Handpferd und wie regelt ihr das?

[walkingdreams]

Hast Du schonmal versucht eine Longierbrille und nen (längeren) Strick einzuschnallen?

Oder eventuell Knotenhalfter oder Kapzaum? Sereta?
Alles Dinge, die man mal ausprobieren müsste.
Ich bin nun kein Handpferde-Freund und auch gar nicht fit im Handpferdereiten, aber ich glaube, Zügel wären mir zu kurz, ich würde lieber nen etwas längeren Strick haben wollen.

[Naiht]

ist zwar bei mir schon ein paar jahre her, denn das damalige handpferd ist mittlerweile fast 13 jahre alt und wird fleißig vom rollmops geritten , aber als gipsy noch nicht geritten wurde, haben wir sie öfters als handpferd mitgenommen, dabei trug sie nur halfter mit langem dicken strick, denn was anderes kannte sie da noch nicht - meine traberin konnte ich aber auch einhändig reiten und netter nebeneffekt war, dass sie mehr oder weniger automatisch in den tölt umgeschaltet ist, eingetöltet war sie nicht, wenn wir mit handpferd getrabt sind, bequemer geht es nicht, galopp haben wir, glaube ich, nur einmal probiert und das endete mit einem bockendem handpferd

[Tigo]

Oder eventuell Knotenhalfter oder Kapzaum? Sereta?

Besitze ich nicht, halte ich aber auch für ungeeignet. Geht mir ja nicht darum, sie schärfer/besser im Griff zu haben, sondern mein Problem ist einfach das Händeln der ganzen Dinger in meinen Händen.

Der Zügel ist nicht zu kurz, im Gegenteil. Ich greife im Prinzip mit der linken Hand auch so in den Zügel rein, dass ich sie manövrieren kann - also den äußeren Zügel habe ich etwas kürzer, so dass ich einen gleichmäßigen Druck auf das Gebiss ausüben kann, wenn sie leicht vor mir geht. Im Prinzip kann ich sie so halt auch mit zwei Fingern lenken.

Die Pferde sind artig, die sind nicht das Problem - sondern meine Koordinationsfähigkeit.

Andrea, nur Halfter würde ich nicht wollen. Und da ich unbedingt immer ein "Eingreifer" bin, würde ich mir gewiss den Strick auch um die Hand schlingen. Und wenn sie dann mal 'n Satz macht, ist so ein Knochen nicht sehr haltbar, schätze ich mal.

[walkingdreams]

Oder eventuell Knotenhalfter oder Kapzaum? Sereta?

Besitze ich nicht, halte ich aber auch für ungeeignet. Geht mir ja nicht darum, sie schärfer/besser im Griff zu haben, sondern mein Problem ist einfach das Händeln der ganzen Dinger in meinen Händen.

Das hast Du aber mit allen Varianten. Da hilft glaube ich nur Gewöhnung...

[Sandocan]

Ich werde demnächst, wenn alle wieder etwas ausgelasteter sind, Urmel als Handpferd mitnehmen und zwar bekommt er definitiv Knotenhalfter und einen langen Strick. Ich finde das mit Strick angenehmer, weil das Teil doch mehr Eigengewicht hat, dass man es mal im Halten über den Hals vom Reitpferd schmeißen kann und er rutscht nicht von alleine runter oder so...

Hm, wenn Du das öfter machen willst, warum stellst Du Shigon nicht komplett auf einhändige Reitweise um?


Was ich auch schon gesehen habe, was aber wohl nicht so ohne ist, wenn Du einen Strick um Shigons Hals bindest und Happy dann da - am Halfter mit Strick - irgendwie mitreinfusselst? Vielleicht mit Sollbruchstelle, falls wirklich mal was ist?

[walkingdreams]

Nie, nie nie ein Handpferd irgendwo festbinden!
Weder am Reiter noch am Equipment, noch am Pferd... das kann ganz böse ins Auge gehen!

Aber Katja, wenn Happy sich recht gut regulieren lässt, gehts ja nur darum, dass Du die Zügel in der Hand hast und ihr zur Not ne Begrenzung bieten kannst.
Wenn Du dann einfach die Zügel an der Handstück-Schnalle durch Deine Hand laufen lässt (einfach nur von oben nach unten durch die Faust laufen lassen), kannst Du doch Shigons Zügel ganz normal halten. Oder mach ich mir jetzt irgendwie falsche Vorstellungen?

[Lucie]

Ich wollte es im Sommer bzw. Frühling auch mal mit Handpferdereiten probieren (wenn mein Reitpferd dann wieder ausgelastet ist ). Ich werde wohl eine Führkette benutzen. Nur mit Halfter wäre es mir auch zu heiß und die Führkette ist auch schön lang. Trense scheidet beim Jungpferd ja sowieso aus und die Zügel wären mir auch zu kurz.

Hilft jetzt auch nicht wirklich weiter vom Handling. Vermutlich muss man es einfach üben.

Könntest du es mit der rechten Hand besser koordinieren? Bei Happy kommt zwar die Blindheit dazu, aber normalerweise hat man das Handpferd ja auf der rechten Seite, damit es an der Straße vom Verkehr abgeschirmt ist.

[Tigo]

Von wegen einhändig reiten ... ich habe es gestern mal beobachtet. Ich habe im Schritt die Zügel immer nur in einer Hand - in der rechten. Beim Traben hingegen mag ich gern beide Hände nutzen - wir sind ja auch meist im Trab etwas flinker unterwegs.

Könntest du es mit der rechten Hand besser koordinieren? Bei Happy kommt zwar die Blindheit dazu, aber normalerweise hat man das Handpferd ja auf der rechten Seite, damit es an der Straße vom Verkehr abgeschirmt ist.

Ja, nee, so gar nicht. Sie rechts zu nehmen bringt mich völlig aus der Uhr, und sie hat auch eindeutig die Tendenz, dahin zu laufen, wo sie mehr sieht, also nach links. Da sind dann immer wir im Weg.

Reite ja auch keine Straße mit zwei Zauseln, dazu sind mir die Straßen zu eng, das mag ich nicht. Wir sind jetzt immer die Kirschallee rauf, und dann entweder gradeaus gen Wäldchen oder am Steinbruch vorbei auf die Wiesen.

Handpferd anbinden würde ich auch nie. Wenn da mal beide zeitgleich 'n Satz in unterschiedliche Richtungen machen ...

[Irrlicht]

Ich hab früher die Zora oft als Handpferd mitgenommen und hatte auch meistens nur Halfter und nen langen Strick mit. Hatte aber auch ein gutes Führpferd,die hat immer mit aufgepasst,daß die Zora nicht überholt. Hab beim traben immer den Strick und den Zügel gehalten,wenn ich zweihändig reiten musste,ansonsten immer nur einhändig. Trense war mir nicht ganz geheuer,da hatte ich Angst ihr im Maul rumzureißen,wenn was ist. Lieber laß ich sie kurz los,da sie sich als Herdentier ja nicht wei von der Gruppe entfernt.
Galopp muß mit Handpferd nicht unbedingt sein,da heizen sie sich schnell mal auf.