Re: Westerwälder und Freunde - im neuen Zuhause!
von Shari » Di 8. Jul 2008, 10:05
Ups, was ist denn hier los? Seid ihr alle im Urlaub? Hatte ich erwähnt, dass ich Urlaub hatte? Falls nicht, ich bin jetzt wieder da.
Zwei Wochen Urlaub zu Hause waren wieder mal rum wie nix. Wir haben am Bau geschafft, auf die Terrasse kommt jetzt das Dach drauf (bzw. der Boden, je nach Blickwinkel …). Wir sind im Haus umgezogen, der Tristan hat jetzt sein Kinderzimmer, ist darauf ganz stolz und wir haben unser Wohnzimmer nach unten geräumt und haben oben jetzt unser Schlafzimmer. Schön groß und alles ist ganz toll.
Heu haben wir auch gemacht, wir müssten jetzt für einen harten Winter gerüstet sein. So tolles Heu hatten wir schon lange nicht und es ist gar nicht vergleichbar mit dem Mist vom letzten Jahr. Die Pferde werden begeistert sein.
Soll ich euch was von meinem Turnier erzählen?? Ja??
Vorher war ich ja ziemlich aufgeregt. Wir haben dann am Vorabend den Pony gewaschen, so richtig mit Schaum und er wurde ganz sauber und roch auch gut *istfürsTurnierwichtig* Die RB hat ihm dann die Mähne schön eingeflochten und als er am Turniertag mit Decke, Transportgamaschen und seiner Knubbelmähne auf den Hänger ging *selbstverständlichallesfarblichpassend*, sah er schon sehr schick und professionell aus. Und ich erst! Im Pinguinkostüm mit Stiefeln, weißen Handschuhen *vollschick*, das war schon sehr seltsam für mich. Aber als wir dann dort waren, sahen ja alle so aus und ich verschwand in der Masse. Nur der Pony stach wirklich hervor. Schon durch seine Farbe und außerdem waren sonst fast nur ziemlich durchschnittliche Warmblüter und er war wirklich eindeutig der Schönste. Auch seine Mähnenknubbel waren eindeutig die schönsten weit und breit.
So, jetzt das Wichtige vom Turnier:
Ich bin mit ihm auf den Abreiteplatz. Zu Hause reite ich ja zu 99 % alleine. Auf dem Abreiteplatz (20 x 40) tummelten sich ca. 10 Pferde durcheinander. Ich befürchtete schon das Schlimmste, stürzte mich aber mutig ins Gewühl. Alle anderen kannten die Bahnregeln auch nicht und so ritten wir so kreuz und quer. Der Pony machte das toll. Er sollte wohl mal auf eine Rennbahn und dort mit vielen Pferden laufen, er findet garantiert eine Lücke, um sich durchzudrängen. Jedenfalls machte es ihm gar nichts aus, zwischen den ganzen Pferden herumzulaufen und er war sehr selbstbewusst und rannte die anderen eher um, als freiwillig auszuweichen. Einige von den Zuschauern am Abreiteplatz kannte ich und die meinten, ich hätte mit Abstand den abgeklärtesten Eindruck gemacht und es schien so, als wäre das unsere tägliche Trainingseinheit.
Schwieriger wurde es dann, als ich vom Abreiteplatz vor das Dressurviereck ritt und nur noch meine Mitreiterin dabei war (war eine Abteilung zu zweit). Da drehte er ziemlich auf und ich hatte echt Mühe, ihn davon abzuhalten, sich der im Dressurviereck befindlichen Abteilung anzuschließen. Naja, schließlich waren wir dran und ich bin noch mal außenrum geritten, dabei ist er mal ziemlich vor dem Richterhäuschen erschrocken (oder vor seinem Spiegelbild, war mit Scheibe) und hat mich beinahe verloren, weil das so unverhofft kam. Erst tut er so mutig und dann so was … *hüpf*
Im Schritt war er dann ziemlich klemmig, musste viel gucken und ging kaum vorwärts (hatte ich dann auch im Protokoll: Mittelschritt schleppend und ohne Raumgriff). Dafür zischte er im Trab und Galopp ab und ging meiner Meinung nach ganz gut, allerdings verlor ich dabei den Rest der Abteilung *abgehängt*. Ich kam dann ganz gut durch die Aufgabe und bekam sogar eine höhere Note als meine Nachhut, nämlich eine 5,2. Damit war ich auch zufrieden, es wurde bis 5,5 sogar platziert, also die anderen waren auch nicht viel besser. Meine RB ritt ja dann noch die normale (LPO) E-Dressur und kam da mit einer 5,5 raus, da es da aber auch Noten im 7er Bereich gab, war sie ziemlich abgehängt und etwas grätzig, weil der Pony ja gar nicht vorwärts ging und sie so treiben musste. Sah von außen aber gar nicht so aus und ich fand, dass sie das toll gemacht haben.
Fürs erste Mal war ich wirklich total überrascht, wie toll das alles ging und das es ohne irgendwelche Katastrophen ablief. Auch so fand ich es alles sehr interessant, die Leute größtenteils sehr nett, auch die Richter (ich habe mich dann mit einem unterhalten, als ich mein Protokoll abholte, wo auch nur „die Wahrheit“ drinstand, alles Fehler, die ich kenne und wo ich dran arbeite – unruhige Hände und Beine, Bahnfiguren schlampig geritten usw.)
Ich glaube, ich werde das wieder tun!