Fr 2. Okt 2015, 07:43
Das hört sich aber nicht so ganz gut an. Ich hoffe alle relevanten Zwei- und Vierbeiner sind ok.
Dieses Jahr ist wieder wirklich durchwachsen. Und ich muss mir immer wieder sagen, dass ich doch Glück habe. Und wenn Shayla nervt - zumindest ist sie gesund.
Eine Freundin von mir musste am Dienstag abend das zweite Pferd innerhalb von 6 Wochen einschläfern lassen. Das erste war ihr selbstgezogenes Nachwuchspferd und erst 12 Jahre alt. Alle ihre Pferde hatten im Februar einen Infekt und ausgerechnet die beiden Jungen sind den nicht wirklich los geworden. Bei der einen hat Cortision immerhin angeschlagen und sie hat außer "Luft" sonst keine Probleme gehabt. Die andere Stute hat auf Cortision nicht mehr angesprochen, ist insgesamt total abgemagert und hatte dann wohl auch noch Herz- und Nierenprobleme. Also hat meine Freundin sie kurz vor unserem Schottlandurlaub einschläfern lassen.
Am Dienstag musste sie dann eine der älteren Stuten (aber, die, die noch reitbar war) wegen einer Darmverschlingung einschläfern lassen. Irgendwie weiß man da gar nicht, was man noch sagen soll... Jetzt hat sie noch zwei Pferde - ein dämpfiges 11-jähriges und eine total platte 22-jährige, die schon seit Jahren wg. Beinen in Rente ist. Ich hoffe wenigstens mit den beiden geht es noch eine Weile gut...
Irgendwie setzt das alles wieder ins richtige Lot. Meine Ponies sind toll, wenn Shayla eben auch einfach anstregend ist, und wir müssen die Zeit genießen.
Der Kurs letztes Wochenende war zusammengefasst einfach anstrengend.
Frau Pony musst teilnehmen, weil meine Freundin ja ursprünglich Ariel nehmen wollte. Die konnten wir jetzt aber schlecht mit nehmen. Also musste Frau Pony ran. Und hatte wohl die Zeit ihrer Rente
Sie ist halt doch die Mutter ihrer Tochter und hat gezeigt wie sie auf drehen kann. Nicht so schön waren dann zwischendurch die fliegenden Hufe
Für mich das schönste - auch am Montag nach dem Kurs lief sie für ihre Verhältnisse echt super - im Schritt und Galopp unauffällig, im Trab musste man schon genau hingucken um das leicht schleppende Hinterbein zu bemerken. Darüber bin ich total happy.
Meiner Freundin hat der Kurs auch gut gefallen. Nachdem sie anfänglich von Frau Ponys Temperament überrascht war, haben die beiden sich dann gut verstanden und sie meint, dass sie viel gelernt hat. Die Umsetzung mit ihren eigenen Pferden fällt allerdings wohl etwas schwerer, da die sehr viel phlegmatischer sind.
Für mich und Shayla war der Kurs eher anstrengend. Wir waren ja jeweils 3 Stunden Vormittags und 3 Stunden Nachmittags mit den Pferden am Strick auf dem Platz. Argument war "ihr könnt ja Pause machen, wenn ihr das braucht". Nur leider war Shayla nicht für viel Pause zu haben. Maximal 5 Minuten am Stück. Dann musste sie wieder nach Mama gucken und mich ignorieren. Mit Arbeit ging es. Allerdings brauchte sie an beiden Tagen eine relativ lange Galoppzeit um sich überhaupt entspannen zu können. Galopp 8ten auf rutschiger Wiese ist nun nicht mein Traum. Aber anders ging es die zwei Tage nicht.
Von daher bin ich nach wie vor überzeugt, dass Parelli ganz nett ist aber nicht unsere alleinige Lösung sein kann. Das Argument - sie muss durch die Rennerei ihren Stress abbauen - kann ich schon nachvollziehen. Es hilft ja auch. Dauerhaft finde ich die Methode aber doch eher zweifelhaft. Nicht immer hat man die Bodenverhältnisse, die das zu lassen. Mit Shayla ging es auch nur, weil sie sehr sicher auf den Füßen ist - ein großer Warmblüter hat sich beim dem Lehrgang 2x lang gelegt. Für die Beine finde ich das auch grenzwertig. Ein paar mal wird da keinen Schaden anrichten - aber dauerhaft? Das Argument ist ja, dass die Pferde irgendwann ruhiger werden, sich selber dehen und tragen und auch irgendwann nicht mehr so viel Tempo brauchen. Ich glaube nur, dass das bei Shayla einfach zu lange dauern wird und dann halt schon irgendwas kaputt ist.
Trotz allem war das WE sehr schön, leherreich und unterhaltsam. Bis auf 2 Ausnahmen waren diesmal andere Kursteilnehmer dabei, so dass das auch sehr spannend war. Den nächsten Kurs werden wir wohl auch wieder mit machen. Und zwischendurch halt das normale longieren, Handarbeit usw. beibehalten. Und ich werde die Gelegenheit nutzen mit beiden Ponies spazieren zu gehen - zwei kriege ich ja mit.
Die beiden werden voraussichtlich erst mal nur zu zweit bleiben. Realistisch gesehen hab ich im Winter sowieso nicht viel mit Shayla gemacht, bzw. wenn nur auf dem Longierplatz. Im Sommer wollen wir ja die 4 Mädels - also meine beiden Ponies, Ariel und ihre neue Freundin - sowieso zusammen auf die Weide stellen. D.h. da kann man immer mal 1 oder 2 raus nehmen und keiner muss alleine bleiben. Blöd ist es ggf. nur in der Übergangszeit. Aber das betrifft hauptsächlich nächstes Frühjahr. Wenn die Mädels sich dann auf der Weide aneinander gewöhnt haben, könnte ich Frau Pony auch bei meiner Freundin "parken". Das wird sich aber alles zeigen. Im Moment bin ich mit 2 Ponies ganz glücklich.